Allein
Bin ich?
Bushaltestelle
Du
Eng
Herz
Irgendwie
Memory |
Nahaufnahme
Ohne Geschichte
Süd-Süd-Ost
Valentin
Verbotenes Land
Weggewischt
Wilder Mohn |
SÜD-SÜD-OST
Bist Du jetzt da, wohin Du immer schon wolltest?
Oder hast Du einfach nur die Insel getauscht?
Die Sonne ist die gleiche und auch die Sehnsucht
Verändert hat sich wohl der Breitengrad
Bist Du jetzt da, wohin Du immer schon wolltest?
Ich hab Dir geschworn, ich faß Dich nicht
an
Ich lag nur neben Dir, spürte nur Deinen
Atem
doch als ich einschlief, bist Du fortgerannt
Bist Du jetzt da, wohin Du immer schon wolltest?
Du hast mein Herz fast gesprengt, die Lunte lag
schon in Brand
Gestern im Hafen haben sie Pulver verladen
Du standst dort am Kai, doch hast mich nicht
mehr erkannt
Bist Du jetzt da, wohin Du immer schon wolltest?
Schreibst Du mir mal eine Flaschenpost?
Vielleicht ist der Wind ja mal wieder günstig
Schicke sie einfach Süd-Süd-Ost
IRGENDWIE
Dem Zeiger stockt der Atem schon
Sekunden ticken still
lautlos klingelt das Telefon
hör' nur was ich kann und will
Gib mir, gib mir, gib mir die Lust zurück
die Lust auszuprobiern
die Angst stemmt sich mir ins Genick
tritt mich mit Stiefeln und geht weg
doch hat die kleinen Funkstationen schon längst
versteckt
Irgendwie, irgendwie
will ich's versteh'n
Der Kampf war mir zu intensiv
hat die Verluste nur vermehrt
als alles automatisch lief
war alles, was sonst richtig ist, verkehrt
Nein, nein, ich zeig Dir meine Höhle nicht!
und all die Malereien
Du verschwindest fast im Gegenlicht
Tausend Schritte bis zu Dir
doch die Erinnerung ist Blei und sie zerrt an
mir
Irgendwie, irgendwie
will ich's versteh'n
Die Welt macht mir ein Angebot
und dringt durch alle Ritzen rein
doch ich bräucht jetzt ein Rettungsboot
doch ich schaff das Rudern nicht allein
und möchte doch endlich wieder bei Dir sein
Irgendwie, irgendwie
will ich's versteh'n
WEGGEWISCHT
Du klingelst an der Tür
und kurz vor dem Öffnen denk ich mir
was war das früher noch für ein lebendiger
Ton
Ich suche Deinen Blick
doch Du schaust nicht her
wahrscheinlich sind Deine Augen genauso wie meine
leer
Uuh uuh zuviel verschlissen
mir geht schon die Herzklappe zu
uuh die Gefühle sind ausgerissen
mmh was meinst Du?...
Du holst also Deine Sachen
laß mich noch schnell Kaffee machen
ich weiß, für Dich zwei Löffel
Zucker
wenigstens funktioniert noch mein Kopf
Doch Du trinkst ihn nicht aus
jetzt sitz ich allein am Tisch
den Kaffee, den Du verschüttet hast
hab ich schon weggewischt
uuh uuh zuviel verschlissen
mit geht schon die Herzklappe zu
uuh die Gefühle sind ausgerissen
mmh was meinst Du?...
BUSHALTESTELLE
Souverän wie sein großer Bruder hat
er den Arm um sie gelegt
Der Pausenhof als Bühne macht es öffentlich
Sie weiß er ist ein Schwätzer, doch
er ist auch „süß“,
sie stört sich nicht an seiner Kleidung
nur an ihren Pickeln im Gesicht
Und an der Bushaltestelle
üben sie verbissen Zungenkuß
sie bleibt noch etwas länger und nimmt erst
den nächsten Bus
Er geht neben ihr und merkt, daß er nichts
fühlt
drum rennt er los mit ihr an seiner Hand - ein
kleines Stück
Sie sind außer Atem, es ist wie im Videoclip
drum nennen sie’s ganz einfach „Glück“
Und an der Bushaltestelle
üben sie verbissen Zungenkuß
sie bleibt noch etwas länger und nimmt erst
den nächsten Bus
Und an der Bushaltestelle
üben sie verbissen Zungenkuß
seine Mutter hat ihn abgeholt
An der Bushaltestelle
üben sie verbissen Zungenkuß
er ist weg und sie wartet auf den letzten Bus...
HERZ
Ist das der Showdown? Du willst wissen, auf welcher
Seite ich steh’
doch sag’, gibt’s da nur zwei?
Komm laß uns gehn, weil hier nur Eitle
gern das Eitle sehn
zähl mich nicht dazu
Ich weiß, keiner wohnt im Niemandsland
auch ich hab Blut an meiner Hand
doch die Liebe vergibt, vergibt vielleicht auch
mir
Ich möchts wissen, was ist zu tun?
soviele Antworten lassen mich nicht ruhn
spür nur das Pendel Herz
Du weißt wie Du mich weichklopfst: Deine
Augen wenn nur strahlen
möcht ich die Liebe retten nur für
Dich
Es ist nicht einfach, es ist nicht einfach, ich
weiß, ich bin so selten wirklich bei mir
doch bitte, bitte, zähl mich nicht dazu
Ich weiß, keiner wohnt im Niemandsland
und Ideale hab auch ich verbrannt
drum hab ich jetzt nichts mehr zu sagen, nur
noch zu erzählen
Über Verluste, über Phantasien,
verlor’nen und gewonn’nen Sinn
und über das Pendel Herz
Ich weiß, keiner wohnt im Niemandsland
und Ideale hab auch ich verbrannt
drum hab ich jetzt nichts mehr zu sagen, nur
noch zu erzählen
Über Verluste, über Phantasien,
verlor’nen und gewonn’nen Sinn
und über das Pendel Herz
OHNE GESCHICHTE
Mit den Abreißzetteln des Kalenders werf
ich die letzten Wochen in den Müll
Da ist keine Erinnerung für ein Feuer und
die Welt so seltsam still
Da war nur Wechsel zwischen hell und dunkel,
nichts das die Namen „Tag“ oder „Nacht“ verdient
Nur künstlich ernährte Stunden in denen
blasses Blut gerinnt
Hab mich aus allem rausgehalten
wollte nur, daß man mir nichts tut, und
mich doch liebt
Mensch ohne Geschichte
weiß nicht, ob`s mich noch gibt
Bin nur im 2. Gang gefahren, dabei das Bremspedal
gedrückt
mich leimt das Gesetz der Erdanziehung, längst
keinen Drachen in den Wind geschickt
Ich hab mein Leben längst versichert, doch
kauft man sich’s damit nicht ein
Und die Helden meiner Bücher haben’s immer
so leicht, und lassen mich jetzt allein.
Hab mich aus allem rausgehalten
wollte nur, daß man mir nichts tut, und
mich doch liebt
Mensch ohne Geschichte
weiß nicht, ob`s mich noch gibt
Hab mich aus allem rausgehalten
wollte nur, daß man mir nichts tut, und
mich doch liebt
Mensch ohne Geschichte
weiß nicht, ob`s mich noch gibt
DU
Die Clique um Goethe
Die Klatscher der Gameshows
Die „Claudia Schiffers“, die Verbrecher in Bild
Die Witzfiguren im Reichstag
und die der neuen deutschen Komödie
Aalglatte Körper im Lifstyle-Magazin
Doch Du
wirst nie besungen in ‘nem Lied
schreibst keine Autobiographie
und bist doch ein Held in Deiner Revue
Du hast ein Reich in vier Wänden
ein Herz voll Erfahrung
ein Tagebuch im Regal, Deine Geschichte im Fotokarton
So wie Du schreibt mir keiner
Dir kann ich erzählen
Du schenkst mir Berührung, teilst Leben
mit mir
Und doch
kommst Du im Lexikon nicht vor
leiht Dir kein König je ein Ohr
Die Welt weiß nicht, wie wichtig Du mir
bist
Doch Du
kommst im Lexikon nicht vor
Dir leiht kein König je ein Ohr
Die Welt weiß nicht, wie wichtig Du mir
bist
Sei geküßt!
ENG
Isabel hat keine Angst, wenn sie in den Keller
muß
obwohl in der Fassung keine Birne steckt
Die Dunkelheit, die feuchte Luft, das Knarzen
unter ihrem Fuß
ist nichts, was sie noch verschreckt
Doch wenn sie morgens
denn Rest ihrer Träume in ihren Augen sehen
kann
wird’s ihr eng
und sie fängt zu pfeifen an
Michael ist gern am Friedhof oder nachts in einem
Wald
er braucht von Zeit zu Zeit die Einsamkeit
fürchtet sich nicht vor dem Alleinsein oder
wenn sein Schritt verhallt
wenn er wochenends durch verlassne Häuser
streift
Doch spürt er den Blick seines toten Vaters,
der ihn nie verstand
wird’s ihm eng
und er fängt zu pfeifen an.
Isabel und Michael haben lange überlegt
und richten nun gemeinsam eine Wohnung ein
Und jeder, der mit ihnen redet oder sie auf der
Straße sieht,
meint, die beiden können glücklich
sein
Doch gibt es Tage
an denen man sich nicht riechen und nichts mehr
reden kann
dann ist es eng und fremd
und jeder kämpft gegen die Angst
VERBOTENES LAND
Verbotenes Land, verbotene Zeit
War es wirklich so grün und wirklich so hell
denn oft wünsch ich mir was und phantasiere
recht schnell
Ist dort die Ewigkeit Gast, ist dort die Sonne
noch ganz?
Wann lag ich im Gras? Das Bild wirkt leicht ausgefranst.
Verbotene Zeit, verbotenes Land
Und nur die Träume spioniern und mogeln
sich durch die Wand
Verbotene Zeit
Und klopft doch ständig ans Tor
um so mehr passen auf und halten Wacht davor
Will wieder Wolken verschieben, will wieder Küsse
verteilen
will wieder ganz normal fliegen, auf einem Gipfel
verweilen
Das Album ist schon vergilbt, doch die Bilder
werden mehr
Sehe, was ich nicht will, zieh mich lieber aus
dem Verkehr
Verbotene Zeit, verbotenes Land
Und nur die Träume spioniern und mogeln
sich durch die Wand
Verbotene Zeit
Und klopft doch ständig ans Tor
um so mehr passen auf und halten Wacht davor
Verbotene Zeit, verbotenes Land
Und nur die Träume spioniern und mogeln
sich durch die Wand
Verbotene Zeit
Und klopft doch ständig ans Tor
um so mehr passen auf und halten Wacht davor
MEMORY
Hab die Perlen verloren, die ich mit Dir gefunden
hab,
such die Spuren zu verwischen, die ein Engel
so macht
Nehm die Blumen vom Fenster, zieh die Vorhänge
zu
lieg im Bett im dunklen Zimmer, es ist still,
doch es ist nicht ruhig
Und ich spiel Memory mit den Bildern, die mein
Hirn jetzt projiziert
meine Einsamkeit hat Stil, doch da ist niemand,
den das interessiert
Der Kerl dort im Spiegel, tut sich selbst am meisten
leid
rächt sich an einer Fliege, die nichts kann
für jenen Streit
Schürt ständig nach in seiner Seele,
die ja eh schon fast verglüht
Der Haß, die Wut, die Trauer werden gern
nochmal bemüht
Und ich spiel Memory mit den Bildern, die mein
Hirn jetzt projiziert
meine Einsamkeit hat Stil, doch da ist niemand,
den das interessiert
NAHAUFNAHME
Er streut den Weg voller Scherben
und geht ihn barfuß, es schneit
Der Schnee beginnt sich rot zu färben
Er gibt sich starr, wie die roten Brocken aus
Eis
Doch in der Nahaufnahme da zeigt er plötzlich
Gefühl
schließt seine Augen, um innere Tränen
zu spüren
Er trägt den Mantel wie einen Kokon
den er nicht abstreifen kann
In der Luft liegt Resignation
sein warmer Atem steckt sich damit an
Doch in der Nahaufnahme da zeigt er plötzlich
Gefühl
schließt seine Augen, um innere Tränen
zu spüren
WILDER MOHN
Noch nie wog mir dieses „vielleicht“ so schwer
Welcher Sehnsucht legst Du die Zügel an?
Das Care-Paket von gestern ist längst leer
Hast Dich versprochen, und glaubst selbst nich
mehr daran
Du läßt Gefühle regelmäßig
amputiern
und hast die meisten eh nur ausgeliehn
Dein Herz kennt nur noch eingetretne Türn
doch keinen Ausgang, Deinem Alptraum zu entfliehn
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
All die Blicke sagen Dir wie schön Du bist
Doch ihre Gier hat Dich zugleich verbrannt
Dein Tagebuch ist leer, doch es vermißt
den Augenblick, den Du ertragen kannst
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
Wilder Mohn, wilder Mohn
Du ertrinkst im Weizenfeld
BIN ICH?
Hey, bitte melde Dich
ich bin seit Tagen auf Entzug
Der Spiegel konnte nichts dafür, den ich
gestern nachts zerschlug
Hey, bitte melde Dich,
was hat das alles für ‘nen Sinn
Jeden Tag ‘ne Frage mehr, ich weiß nicht
mehr, wer ich bin
Bin ich Dein blasser Schimmer,
das Stückchen Butter, das für die Stulle
nicht mehr reicht?
Bin ich der Mief in deinem Zimmer,
die Kopie, die in der Sonne schnell verbleicht?
Hey, ich vergesse nicht:
Du warst der Mond und ich der Schein
10g Nähe reichten mir, um nicht mehr kalt
zu sein
Hey, ich vergesse nicht:
Du sagtest doch „Bis bald!“
Doch „bald“ ist nun schon längst vorbei.
Ich hab’s bis heute nicht geschnallt:
Bin ich die zarteste Versuchung,
Dein kleiner abgeliebter Teddybär?
Bin ich der Prinz Deiner schönsten Stunden?
Oder bin ich noch viel mehr?
ALLEIN
Die Gedanken gehn im Kreis
Er ließ nur Kamm und Fragen zurück
Es war ‘ne viel zu lange Zeit
als daß man’s mit dem Frühstück
verdrückt
Die Tränen wechseln Grübeln ab
Die Wut steht mit dem Herz im Kampf
Und abends fährt sie in die Stadt
Sie hat schon manches weggetanzt
Sie hatte sich verliebt
zu ‘ner Musik, die’s nicht mehr gibt
möcht keine Maxi-Single sein
Doch was der DJ heut spielt
läßt sie ziemlich kühl
drum muß sie wieder heim
dort tanzt sie dann allein
Es ist zwar nicht das erste Mal
doch das erste Mal, daß es so schmerzt
Heut nacht ist ihr das Leben zu brutal
er hat ihr 6 Jahre weggeätzt
Sie tanzt durch den Flur
ihrem Schmerz auf der Spur
und holt sich noch ein Glas Wein
Sie hat ganz laut aufgedreht
hofft, daß es damit vergeht
Die Wohnung ist ihr zu klein
denn sie tanzt wieder allein
VALENTIN
Valentin hat ‘nen Spleen
verliebt sich in die Königin
und ist doch
und ist doch nur ‘ne graue Maus
Valentin stellt sich hin
und sagt: weißt Du wie verliebt ich bin?
Doch sie
lacht ihn nur aus
die Auserwählte lacht ihn nur aus
Valentin ist das egal
hat ihr ein schönes Bild gemalt
da ist ihrer
beider Hochzeit drauf
Valentin ist verrückt
bringt’s ihr mit Blumen, frisch gepflückt
doch sie macht ihm
nicht mal auf
sie macht ihm nicht mal auf
Valentin spielt das Spiel
verliert täglich etwas an Gefühl
und hat schließlich
seine Liebe umgebracht
Valentins Herz wird leer
einmal träumte er nichts mehr
und ist nicht mehr
aufgewacht
und ist nicht mehr aufgewacht
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